Fleisch - Füchse sind gar keine Rudeltiere

Shownotes

Fleisch ist derzeit ein weit verbreitetes Thema. Wir reden jedoch nicht über die viel diskutierten Themen rund ums Fleisch, sondern einfach mal darüber, was Fleisch eigentlich ist und wie es aus ernährungswissenschaftlicher Sicht einzuschätzen ist. Anders ausgedrückt, was ist des Pudels Kern in Bezug auf die Ernährung?
Ich erwähne in dieser Folge den Biohof Labonca. Ich habe diesen fälschlicherweise als Lambocca bezeichnet. Das kam mir ein wenig Spanisch vor :) und nach kurzer Recherche war klar - der richtige Name ist Labonca. (https://www.labonca.at/)

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00:00:00: Hallo und Willkommen bei Es war einmal das Essen.

00:00:07: Georg. Hallo Ralf, mein Freund. Servus Georg, mein Freund. Ich will heute über Fleisch reden.

00:00:14: Dann tun wir das. Ein emotionales Thema. Das stimmt, warum auch immer das so emotional ist.

00:00:20: Nein, ich weiß schon warum es so emotional ist. Darüber reden wir eben nicht, weil ich möchte jetzt eher Fragen,

00:00:27: fernab von ethischen Fragen und allem, was damit zusammenhängt, was Fleisch ist, warum wir es essen,

00:00:33: ihr könnt dann auch fragen, warum wir es nicht mehr essen, was die Zukunft ist,

00:00:38: aber ich fange mal ganz grundsätzlich an, woraus besteht Fleisch jetzt eigentlich?

00:00:43: Wir reden da über Fette, Kohlenhydrate und alles mögliche und jetzt auf einmal Fleisch. Ist Fleisch Fett?

00:00:49: Ist das was anderes? Fleisch ist alles. Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate.

00:00:53: Fleisch oder wie hat der Knaus gesagt, nur Fleisch wird zu Fleisch.

00:00:59: Der Skifahrer.

00:01:01: Fleisch sind eigentlich Muskelgewebe, Muskelzellen, Gefäße, ein bisschen Blut.

00:01:08: Also wenn du dir ein Stückchen vom Oberschenkel abschneidest, ist das Fleisch.

00:01:12: Haut ist aber kein Fleisch.

00:01:14: Doch, könnte. Ich glaube so genau abgegrenzt ist das gar nicht.

00:01:19: Natürlich könnt ihr sagen, Haut ist nicht Fleisch, aber bei einem Stückchen Fleisch,

00:01:24: wenn da eine Haut dran ist, wird es auch mitgerechnet zum Fleisch.

00:01:27: Aber Fleisch ist also Haut, Muskelgewebe, Knochen ist kein Fleisch wiederum.

00:01:33: Das Fleisch ist am Knochen dran.

00:01:36: Wir sagen einfach, Fleisch ist Gewebe, Muskelblut, Gefäße, andere Zellen.

00:01:44: Für mich wäre auch die Frage, wenn ich jetzt die Leber nehme, ist das jetzt auch kein Fleisch.

00:01:50: Aber das Hirn.

00:01:51: Es ist ja ein Organ.

00:01:53: Aber wenn ich es jetzt kaufe beim Billa, würde ich es vielleicht auch in der Fleischstärke kaufen.

00:01:59: Aber grundsätzlich von der Definition ist es Muskelgewebe, hauptsächlich mit Blut und Gefäßen.

00:02:06: Fleisch ist vielleicht eines von den Dingen, da weiß jeder worum es ungefähr geht,

00:02:10: aber dann im Detail fragt man sich, ist das eigentlich Fleisch und warum ist das in der Fleischabteilung

00:02:14: und warum ist das nicht in der Fleischabteilung.

00:02:16: Es gibt ja auch Fruchtfleisch zum Beispiel.

00:02:18: Genau, weil es quasi wie Fleisch aussieht.

00:02:22: Aber es ist eigentlich eine interessante Frage, vielleicht gibt es da wirklich eine genaue Definition.

00:02:26: Wie gesagt, ich kenne jetzt rein, was das Tierische betrifft, diese Definition.

00:02:31: Vielleicht gibt es da eine allgemeinere Definition, wann man von Fleisch spricht.

00:02:36: Gut, wir haben ja zum Glück keinen Linguistik-Podcast.

00:02:39: Germanistik? Egal.

00:02:42: Wir sind jedenfalls nicht in dieser Schiene jetzt gerade unterwegs.

00:02:45: Deswegen die zweite Frage.

00:02:47: Wir essen Fleisch, also die meisten Menschen, ich weiß gar nicht, was die Zahlen sind,

00:02:51: aber ich nehme an, die meisten Menschen werden immer noch Fleisch essen.

00:02:54: Witzigerweise hat sich der Fleischkonsum nicht stark verändert,

00:02:58: obwohl ja eigentlich die Menge oder die Zahl an Menschen, die sich fleischlos ernähren, zunimmt.

00:03:03: Das heißt, die, die Fleisch essen, essen dafür umso mehr Fleisch?

00:03:07: Da gibt es mehrere Fragen.

00:03:09: Es gibt Leute, die sagen, in den Ländern, wo der Anteil an Vegetariern und Veganern zunimmt,

00:03:16: die machen nicht so viel Gewicht zum Beispiel, oder dafür ziehen andere Länder nach.

00:03:22: Also es geht um den globalen Fleischkonsum.

00:03:24: Ja, weil man ja Fleisch auch als Wohlstandsindikator nimmt.

00:03:28: Die ganz alten Urgroßeltern sind es ja mittlerweile, die dann sagen,

00:03:31: bei uns hat es fast nie ein Fleisch gegeben, das war immer etwas Besonderes.

00:03:34: Und ich kenne dann andererseits auch Leute, die essen dreimal am Tag Fleisch,

00:03:38: und das sieben Tage die Woche.

00:03:40: Also es ist ein gesellschaftliches Wohlstandsmerkmal.

00:03:44: Was aber jetzt interessanterweise jetzt schon wieder so in die Richtung geht,

00:03:47: dass die Leute, die mehr Wohlstand haben, individuell dann oft schauen,

00:03:51: dass sie jetzt nicht so viel Fleisch essen.

00:03:53: Eingeschoben, ja? Aber okay, die sind dann mehr auf der Gesundheitsschiene.

00:03:56: Genau, aber es ist schon ein Abgrenzungsmerkmal, ich esse nicht ständig Fleisch,

00:03:59: und ich schaue sich was anderes an.

00:04:01: Aber für mich war das schon Status.

00:04:03: Der Sonntagsbraten, das war schon ein Statusding.

00:04:06: Und gesellschaftlich auch.

00:04:08: Dass man sagt, eine Gesellschaft, die quasi viel Fleisch konsumiert,

00:04:11: das ist ein Indikator von Wohlstand.

00:04:13: Genau.

00:04:14: Aber mal von dem weg.

00:04:16: Also nochmal, die Mehrheit isst Fleisch.

00:04:19: Die Mehrheit, wie gesagt, da habe ich echt keine Ahnung,

00:04:23: wie international gesehen die Zahlen sind.

00:04:25: Weil es gibt ja wirklich Länder, wie Indien zum Beispiel,

00:04:28: wo Vegetarismus eher das Normal ist.

00:04:32: Wo grundsätzlich kulturell sehr viele Vegetarier sind.

00:04:37: Und Inder gibt es viele.

00:04:39: Das heißt, ich weiß gar nicht, wenn man es demografisch betrachtet,

00:04:43: wie es da ausschaut.

00:04:45: Auch in Afrika zum Beispiel.

00:04:47: Ich habe jetzt aber auch gar nicht weltweit gedacht,

00:04:49: sondern ganz austrozentristisch.

00:04:51: Ich habe jetzt gedacht, die Leute in meinem Umfeld.

00:04:53: In Wien.

00:04:54: Ja, in Österreich, Deutschland, DACH-Raum ist eher ein Fleischland.

00:04:58: Genau.

00:04:59: Und da jetzt die Frage, also Mehrheit auf das Bezug.

00:05:01: Ich bin da jetzt wirklich ganz subjektiv und denke an Österreich

00:05:04: und die deutschen und schweizer Nachbarn.

00:05:06: Wo es auch eine Fleischkultur gibt.

00:05:08: Und jetzt darauf aufbauend eben die Frage,

00:05:10: warum essen wir das genau?

00:05:12: Also was beinhaltet es für Menschen?

00:05:14: Was ist da drin, was der Mensch braucht?

00:05:17: Und wie kann man das ersetzen?

00:05:18: Kann man gewisse Sachen überhaupt ersetzen?

00:05:21: Drinnen sind einfach mal, wie gesagt, Kohlenhydrate, Fette, Eiweiß.

00:05:26: Der Kohlenhydrateanteil ist eher geringer.

00:05:28: Fettanteil kommt auf das Fleisch an.

00:05:30: Es gibt sehr fettes Fleisch, es gibt mageres Fleisch.

00:05:32: Aber das Eiweiß ist so ein bisschen zentral, warum es sich dreht.

00:05:36: Dann hat man aber auch Mineralien.

00:05:38: Eisen ist so ein Stoff, der klassisch dem Fleisch zugeordnet wird,

00:05:42: weil es halt pflanzliches Eisen selten gibt.

00:05:45: Und wenn, nimmt es der Körper vielleicht nicht so gut auf.

00:05:49: Wobei, wie gesagt, da würde ich eher noch offen sein,

00:05:52: weil die Studienlage immer sehr hin und her gerissen ist.

00:05:55: Bei diesem Thema, ob jetzt das Eisen zum Beispiel,

00:05:58: ich spreche es deswegen an, weil es auch oft ein Thema für Vegetarier und Veganer ist,

00:06:02: ob das pflanzliche Eisen jetzt wirklich so viel schlechter aufgenommen wird

00:06:06: oder über welche Mechanismen das passiert,

00:06:08: das messe ich immer noch nicht ganz im Klaren.

00:06:10: Also grundsätzlich weiß man aber, und deswegen wird das so kommuniziert,

00:06:15: das Eisen, das Hemeisen, das im Fleisch drin ist, wird gut aufgenommen.

00:06:19: Das kann man mal sagen.

00:06:21: Und man hat aber andere Stoffe, B-Vitamine, Mineralien hat man auch im Fleisch drinnen.

00:06:26: Und das Eiweiß, das das Fleisch beinhaltet, ist ein qualitativ hochwertiges Eiweiß.

00:06:34: Unabhängig davon, von welchem Fleisch wir reden?

00:06:36: Nein.

00:06:37: Also natürlich unterscheidet man auch zwischen Rind und Schwein.

00:06:41: Und Huhn und so weiter.

00:06:44: Da gibt es natürlich viele.

00:06:46: Und eventuell Fett und mageres Fleisch.

00:06:50: Aber grundsätzlich ist in der Zusammensetzung des tierischen Eiweiß von der Qualität sehr gut.

00:06:58: Es gibt zum Beispiel auch tierisches Eiweiß, das vielleicht nicht so gut ist wie anderes tierisches Eiweiß.

00:07:03: Und es gibt pflanzliches Eiweiß, das vielleicht sogar besser ist als manches tierisches Eiweiß.

00:07:07: Aber man redet immer vom Durchschnitt.

00:07:09: Durchschnittlich betrachtet ist mal tierisches Eiweiß gut.

00:07:14: Ja, der klassische Bodybuilder.

00:07:16: Also ich weiß noch in grauer Vorzeit, wie ich angefangen habe zu trainieren.

00:07:19: Ich bin ja kein Bodybuilder, natürlich, das auch nur zur Klarstellung.

00:07:22: Die Menschen sehen uns ja nicht.

00:07:23: Die könnten sich jetzt denken, da ist jetzt so ein Riegel.

00:07:25: Nein, da ist ein relatives Znirchel mit ein bisschen Speck oben im Bauch.

00:07:28: Eine geile Znirchel bist du eigentlich.

00:07:29: Danke.

00:07:31: Jedenfalls, da bin ich so im Bodybuilding gefahren.

00:07:34: Immer wieder so ein bisschen zum Schauen.

00:07:36: Und da haben die dann auch gesagt, was das so ist.

00:07:38: Und da haben halt ein paar geschrieben, nach dem Training 300 Gramm Pute.

00:07:42: Und ich habe auch einmal in einem Fitnesscenter, das ist sehr lange her,

00:07:45: aber der hatte wirklich in einem Tapperwerkschirrl.

00:07:47: Das hast du ja erzählt.

00:07:48: Das war die Folge drei oder vier, oder?

00:07:51: Kann sein.

00:07:52: Für das Eiweiß.

00:07:53: Ich erzähle immer dasselbe.

00:07:54: Der hat das rohe Hühnchen.

00:07:55: Ja, das mit dem roh, wie gesagt, das habe ich damals schon gesagt, das ist nicht.

00:07:59: Ja, aber davon abgesehen.

00:08:00: Aber quasi dieses, es hat schon einen Grund, also eben diese Zufuhr über dir,

00:08:06: dass du dir holst und nicht 100 Gramm Tofu oder 300 Gramm Tofu isst.

00:08:11: Das war vielleicht auch die Zeit, man muss sagen, die Proteinshakes, die es heutzutage gibt,

00:08:15: die ja gerade für so Bodybuilder interessant sind, weil sie das gar nicht zusammenbringen.

00:08:20: Ich glaube schon, dass sie es zusammenbringen würden,

00:08:23: aber nach ihrer Ideologie würden sie es nicht zusammenbringen, diese Mengen Eiweiß zuzuführen.

00:08:29: Da könnten wir jetzt widersprechen darüber, wie viel Eiweiß braucht man überhaupt.

00:08:32: Aber jetzt gehen wir mal davon aus, der Bodybuilder möchte diese Unsumme an Mengen an Protein zu sich nehmen,

00:08:39: dann braucht er Eiweißshakes und da isst dann keiner mehr.

00:08:43: Und da gibt es mittlerweile sehr gute Eiweißshakes, die auch nicht tierisch sind,

00:08:48: die einfach von der Zusammensetzung vom Aminosäuren-Spektrum einem tierischen Protein sehr ähnlich sind.

00:08:54: Und damit zurück zum Thema, damit wir nicht wieder beim Eiweiß sind.

00:08:57: Das heißt, das Fleisch, die Hauptfunktion ist Eiweißlieferant?

00:09:01: Eiweißlieferant, Vitamine, Mineralstoffe, Fett mitunter auch.

00:09:06: Habe ich im Eiweiß Vitamin C oder was?

00:09:10: B-Vitamine sind drin, Vitamin B6 zum Beispiel, das funktioniert ganz gut mit dem Eiweiß,

00:09:16: weil du brauchst das Vitamin B6, um das Eiweiß zu verarbeiten im Körper.

00:09:20: Der Körper benötigt Vitamin B6, um mit dem Eiweiß was anfangen zu können.

00:09:24: Deswegen das kommt dann auch oft gern mit bei so eiweißreichen Lebensmitteln, das Vitamin B6,

00:09:30: das gewisse Mineralstoff und das Eisen ist halt auch so ein zentraler Stoff,

00:09:36: der halt wichtig ist fürs Fleisch oder im Fleisch drin ist.

00:09:40: Und essen wir dann eigentlich, wenn wir Fleisch essen, quasi Muskeln?

00:09:46: Ja, richtig.

00:09:48: Von Tieren halt?

00:09:49: Genau, richtig.

00:09:51: Weil warum sagt man zum Beispiel, dass ein Fisch kein Fleisch ist?

00:09:54: Man sagt ja, nicht Fisch, nicht Fleisch. Warum ist ein Fisch jetzt kein Fleisch?

00:09:57: Es gibt schon Fischfleisch.

00:09:59: Aber es gibt ja die Pesketarier, die sagen, ich esse kein Fleisch.

00:10:03: Ja, das ist halt wieder eine Ideologie.

00:10:06: Man kann über Ideologien sprechen, welche Einstellung hat man, wo zieht man seine Grenze.

00:10:11: Also es ist keine biologische Abgrenzung?

00:10:13: Keine biologische Abgrenzung in dem Sinne.

00:10:15: Also der Fisch hat eigentlich genauso Fleisch?

00:10:17: Du unterscheidest jetzt rein biologisch zwischen glatter und quergestreifter Muskulatur.

00:10:21: Glatte Muskulatur sind eher Organe, quergestreifte Muskulatur sind Muskeln.

00:10:26: Das heißt, quergestreifte Muskulatur sind Muskeln oder sind Muskelzellen, die was arbeiten können,

00:10:31: wo du halt Kraft aufwenden kannst, wo dauerhaft viel Kraft aufgewendet werden muss.

00:10:36: Und glatte Muskulatur wird das genannt, was die Organe betrifft, die nicht so kontrahieren können.

00:10:41: Und Ausnahme des Herz zum Beispiel hat eine quergestreifte Muskulatur. Warum?

00:10:45: Weil es einfach den ganzen Tag pumpt und Kraft benötigt.

00:10:50: Aber diese Unterscheidung gibt es biologisch.

00:10:54: Welche Art von Zellen da jetzt beim Fisch sind, müsste man schauen.

00:10:59: Ob das dann auch quergestreifte Muskelzellen sind oder wirklich andere Zellen.

00:11:04: Aber Fischfleisch ist Fischfleisch.

00:11:07: Wir haben ja jetzt gesprochen darüber, dass viele weniger Fleisch essen,

00:11:10: fleischbewusst und so weiter, also ernährungsbewusst und Gesundheit und so weiter.

00:11:14: Kann man auch zu viel Fleisch essen?

00:11:16: Also wenn jetzt jemand jeden Tag ein Stelzen isst?

00:11:18: Das ist ja klar.

00:11:20: Ich habe mal gehört von einer Stelzen-Diät. Die Frage kommt nicht, dass du nicht...

00:11:23: Das ist so wie die Atkins-Diät. Da ist das Prinzip viel Fett, wenig Kohlenhydrate zum Beispiel.

00:11:30: Da gibt es die Idee, dass man sagt, Fett hat zwar mehr Kalorien als Kohlenhydrate.

00:11:35: Kalorien ist quasi die Menge an Energie, die gewonnen werden kann aus einem Gramm Fett,

00:11:41: im Vergleich zu einem Gramm Kohlenhydrat.

00:11:44: Und da hat Fett zwar mehr, da kann ich mehr Energie rausgewinnen, aber das wird anders verarbeitet.

00:11:50: Die Art und Weise, wie die Energiegewinnung passiert, ist ein bisschen langwieriger.

00:11:54: Und deswegen hat man dann die Idee gehabt, dann nehmen wir die Kohlenhydrate weg,

00:11:58: führen die Energie nur mit dem Fett zu und dann könnte man abnehmen.

00:12:02: Aber so wie es jede andere Diätform gibt mit ihren Ideen und Prinzipien, wie man abnehmen könnte.

00:12:09: Vom Gesundheitsaspekt wird da meistens nicht gesprochen.

00:12:12: Also wenn ich jetzt sage, Stelzen-Diät, ist die Frage, geht es darum, bei dieser Stelzen-Diät um abzunehmen

00:12:19: oder sagen die, man wird gesünder dadurch. Das ist halt ein Unterschied.

00:12:24: Aber grundsätzlich ist es nicht gesund, jeden Tag dreimal eine Stelze zu essen.

00:12:29: Das heißt, man kann so wie von allem auch zu viel Fleisch essen?

00:12:32: Natürlich, ja.

00:12:33: Essen die Leute in Österreich zu viel Fleisch?

00:12:36: Mitunter, also die grundsätzliche Fleischmenge ist leicht erhöht in Österreich.

00:12:42: Wobei vom gesundheitlichen Aspekt kann man sagen, es geht sich auch immer darum,

00:12:51: wie ist sonst dein Speiseplan zusammengesetzt.

00:12:56: Da ist dann die Frage, ob es per se das Fleisch ist in der Menge, die zum Beispiel problematisch ist.

00:13:02: Aber durchschnittlich gibt es eine Zielmenge, von der man spricht.

00:13:06: Wenn man das jetzt ernährungswissenschaftlich betrachtet, gibt es immer so Statistik.

00:13:10: Und in dieser allgemeinen Statistik, wenn ich mir so anschaue, wie sollte sich der Durchschnittsmensch durchschnittlich ernähren,

00:13:17: dann ist man mit allem versorgt und halbwegs gesund.

00:13:20: Da gibt es quasi die Ernährungsform, die da rauskommt und die ist so wie ein Flexitarier, kann man sagen.

00:13:28: Ein Mischkost, ein Mensch der alles isst, der auch Fleisch isst, aber nur 300 bis 400 Gramm Fleisch pro Woche.

00:13:35: Davon geht man aus als ideal und da sind wir schon drüber in Österreich und Deutschland.

00:13:41: Aber gar nicht so viel, ich glaube wir sind bei 500, 600 Gramm im Durchschnitt.

00:13:45: Fleisch ist ja aus unterschiedlichen Gründen kontroversiell.

00:13:48: Einerseits ethisch, das lassen wir heute weg.

00:13:51: Vielleicht reden wir mal eine Folge über Vegetarianismus, aber lassen wir das mal weg.

00:13:54: Es ist aber auch noch dann die Debatte, wenn ich mich jetzt zum Beispiel erinnere, aus meiner Sicht, im Völkerrecht,

00:13:59: war das ein Riesenthema, hormonebehandeltes Fleisch.

00:14:02: Die Europäer haben gesagt, wollen wir nicht, weil könnte krebserregend sein und die Amerikaner haben gesagt,

00:14:06: ihr könnt es aber nicht beweisen, es gibt keine Beweise dafür, dass es krebserregend ist.

00:14:09: Worüber regt es euch auf? Eigentlich wollt ihr nur eure Bauern schützen.

00:14:12: Also was ist dann, wenn jetzt das Fleisch hormonebehandelt, was heißt denn das eigentlich?

00:14:17: Hormone Beef heißt zum Beispiel der Fall bei der WTO, das klingt so.

00:14:20: Okay, Hormonfleisch, was heißt das eigentlich zum Beispiel?

00:14:23: Ich meine, ich finde es gut, dass wir in Europa dieses Rechtssystem haben,

00:14:26: dass man nicht so wie in Amerika, wo man sagt, solange du uns nicht beweist, dass es schlecht ist,

00:14:31: dürfen wir es auf den Markt bringen. In Europa ist es ja umgedreht.

00:14:34: Solange du nicht beweist, dass es gut ist, darfst du es nicht auf den Markt bringen.

00:14:37: Finde ich besser vom Prinzip her.

00:14:39: Das war auch das Problem mit den Amerikanern, soweit ich mich erinnere.

00:14:42: Aber das weißt du eigentlich besser, glaube ich, als ich.

00:14:44: Jaja, das war genau der Streit.

00:14:46: Also das war eine rechtliche, aber auch eine ethische Debatte.

00:14:48: Vorsorgeprinzip, oder sagst du, Moment einmal,

00:14:51: du musst da jetzt schon stichhaltig beweisen, dass es diese und jene Wirkung hat, unser Fleisch.

00:14:56: Also es sind auch wirklich zwei kulturelle Fragen.

00:15:00: Also wirklich, bist du eher vorsichtig, oder sagst du, das ist übervorsichtig?

00:15:06: Das war im Prinzip der Kern dieses Streits.

00:15:08: Und da ist jetzt meine Frage, was heißt Hormon behandelt zum Beispiel im Kontext mit Fleisch?

00:15:13: Unser Fleisch, ist das nicht Hormon behandelt, aber ist das dann trotzdem schlecht,

00:15:17: weil wir für sich was reinhauen.

00:15:19: Also ich erinnere mich an die Chlor-Huhn-Debatte, war ja auch sowas.

00:15:22: Oh mein Gott, das Hendel kommt ins Chlor.

00:15:24: Da hat man wieder gesagt, ja, und wir hauen halt davor Antibiotika rein.

00:15:29: Das hat ja dann auch Auswirkungen auf die Qualität des Fleisches, was man mit dem Tier davor macht.

00:15:34: Genau, ja.

00:15:35: Und was macht man bei der Hormonbehandlung?

00:15:36: Spritzt man dem dann Testosteron, oder was heißt das, Hormonbehandlung?

00:15:39: Jaja, es gibt Wachstumshormone, damit einfach mehr Muskelfleisch gebildet wird zum Beispiel.

00:15:44: Kennst du diese riesigen muskulösen Kühe?

00:15:47: Jaja, die ausschauen wie so Bodybuilder, die haben immer so einen Gendefekt,

00:15:51: und dann werden sie auf einmal so einen Muskelberg.

00:15:53: Ja, die haben einen Gendefekt, da gibt es das Myostatin,

00:15:57: oder ein Stoff, der quasi das Muskelwachstum hemmt,

00:16:01: und der ist bei diesen Kühen so ein bisschen ausgeschalten.

00:16:04: Das heißt, das wird nicht eingebremst, diese Muskelwachstum,

00:16:08: und dadurch wird die so muskulös und kräftig.

00:16:11: Und da gibt es natürlich andere Stoffe, Wachstumshormone, die man auch spritzen kann,

00:16:14: verwenden kann, damit einfach diese Rinder größer und stärker werden.

00:16:19: Das gibt es schon.

00:16:20: Das ist immer die gesundheitliche Frage.

00:16:22: Und da ist halt viel Diskussion.

00:16:24: Das kann ich dir jetzt gar nicht beantworten.

00:16:26: Ich glaube, das ist auch, wie gesagt, eine Glaubensfrage.

00:16:30: Weil natürlich sagen die Amerikaner jetzt nachweislich,

00:16:34: man findet jetzt keine Hormone dann in dem Fleisch,

00:16:37: sagen sie, warum sollte das jetzt schlecht sein?

00:16:40: Also es ist nur mehr Fleisch, aber das Fleisch, das mehr ist,

00:16:43: ist jetzt nicht voll mit Hormonen.

00:16:44: Aber jetzt sagt man auf der anderen Seite,

00:16:46: wir wissen nicht, inwieweit sich das Fleisch dadurch vielleicht verändert,

00:16:49: vielleicht sind irgendwelche Gendefekte drinnen,

00:16:51: vielleicht gibt es irgendwelche anderen Veränderungen,

00:16:54: die man halt anschauen muss.

00:16:56: Wo halt die Frage ist, ist das gut oder schlecht?

00:16:58: Das Gleiche ist mit einem,

00:17:00: oder eigentlich nicht das Gleiche ist mit einem Antibiotika,

00:17:03: weil da weiß man ja, dass das Fleisch,

00:17:06: das mit so Breitbandantibiotika übermäßig behandelt wird,

00:17:09: also das Fleisch, das Tier, das behandelt wurde,

00:17:13: oftmals dann schon so resistente Keime in sich tragen kann.

00:17:18: Also es geht sich darum, dass ich das Antibiotika zu mir führe.

00:17:22: Das ist so.

00:17:23: Das sind so Momente, da muss ich dir ganz ehrlich sagen,

00:17:26: mir passiert das ganz oft, ich schweife schon wieder ab,

00:17:29: aber da schaue ich im Fernsehen,

00:17:32: war so dieser eine Experte,

00:17:34: ich möchte jetzt seinen Namen nicht nennen,

00:17:36: er ist jetzt nicht Ernährungswissenschaftler, sondern Experte

00:17:38: für eh alles klassischerweise,

00:17:40: der dann sagt, naja, aber das Antibiotika im Fleisch ist total egal,

00:17:44: weil sobald ich es koche, wird das Antibiotika eh zerstört.

00:17:47: So, das ist die Aussage und dann stehen wir da.

00:17:50: Und ich denke mir, das ist der klassische

00:17:53: Füchse sind gar keine Rudeltiere-Fall.

00:17:55: Weißt du, was ich meine?

00:17:57: Nein.

00:17:59: Es ist bei einem Lied von den absoluten Beginnern ganz am Ende,

00:18:02: da ruft wer an und sagt, ich wollte nur sagen,

00:18:04: Füchse sind gar keine Rudeltiere.

00:18:06: Es geht jetzt die ganze Zeit darum,

00:18:08: dass sie Füchse sind und im Rudel jagen.

00:18:10: Und dann ruft einer an und sagt,

00:18:12: aber Füchse sind ja gar keine Rudeltiere.

00:18:14: Und dann sagt er, ist ja vollkommen egal,

00:18:16: Hauptsache der Reim ist fett.

00:18:18: Und so stelle ich es mir dann vor,

00:18:20: Hauptsache, egal, das Narrativ passt.

00:18:22: Also es klingt gut, weil ich sage, das ist eh so heiß

00:18:24: und dann die Antibiotika sind alle verbrannt.

00:18:26: Ja, reden eine Stunde lang über etwas,

00:18:28: was sich toll anhört, was super ins Narrativ passt,

00:18:30: aber wenn man dann sagt, naja,

00:18:32: aber das hat ja gar nichts mit den Antibiotika zu tun,

00:18:34: die Geschichte ist gut.

00:18:36: Aber es ist eigentlich eine Falschinformation.

00:18:38: Eine Falschinformation, weil es geht nicht ums Antibiotika,

00:18:40: sondern es geht um die resistenten Keime,

00:18:42: die sich bilden.

00:18:44: Das heißt, durch diese Antibiotika-Gabe

00:18:46: möchte ich Keime töten.

00:18:48: Aber wenn ich immer wieder Antibiotika gebe,

00:18:50: so geht es uns Menschen auch,

00:18:52: wenn ich immer wieder Antibiotika einnehme,

00:18:54: können sich Keime bilden, die resistent werden

00:18:56: gegen diese Antibiotika und gegen immer mehr

00:18:58: verschiedene Antibiotika resistent werden.

00:19:00: Und irgendwann passiert es dann,

00:19:02: dass sich Keime entwickeln,

00:19:04: die so gegen alle Antibiotika,

00:19:06: die wir kennen, resistent sind.

00:19:08: Und dann haben wir ein Problem,

00:19:10: weil dann esse ich über dieses Fleisch vielleicht die Keime

00:19:12: oder die kommen anders irgendwie

00:19:14: in meinem Körper

00:19:16: und dann gibt es aber kein Heilmittel dagegen.

00:19:18: Und das ist so das, was immer so ein bisschen

00:19:20: derzeit,

00:19:22: wo immer Vorsicht gemahnt wird,

00:19:24: zu sagen, wir müssen aufpassen

00:19:26: wegen diesen multiresistenten Keimen

00:19:28: auch im Krankenhaus.

00:19:30: Ist es so, dass die Kinder, die jetzt mit Fleisch aufwachsen

00:19:32: und mit Antibiotika

00:19:34: behandelten Tier

00:19:36: aufwachsen, dass sie dann essen

00:19:38: und ein Antibiotikum

00:19:40: gar nichts mehr bringt bei denen?

00:19:42: Es geht gar nichts ums Alter,

00:19:44: wie gesagt auch bei den Älteren,

00:19:46: sondern das Witzige ist, man beginnt einfach wieder

00:19:48: mit den alten Antibiotika.

00:19:50: Es gibt ja hunderte verschiedene Arten,

00:19:52: die man schon gefunden hat,

00:19:54: vielleicht nicht hunderte,

00:19:56: aber man beginnt dann wieder

00:19:58: Arten an Antibiotika

00:20:00: rauszuholen, die vor 30 Jahren verwendet worden sind,

00:20:02: um da wieder

00:20:04: neue Fronten zu öffnen.

00:20:06: Also die quasi gut genug

00:20:08: sind fürs Tier, bei Menschen

00:20:10: nicht mehr reichen würden, aber beim Tier ausreichend

00:20:12: sind. Generell auch einfach in der Behandlung

00:20:14: beim Tier und beim Mensch von solchen

00:20:16: multiresistenten Keimen.

00:20:18: MRSA zum Beispiel.

00:20:20: Das ist ein klassischer Krankenhauskeim,

00:20:22: kennt man. Das ist so ein Problem in Krankenhäusern,

00:20:24: dass man da infiziert wird,

00:20:26: bei einer Operation. Das sind Krankenhauskeime

00:20:28: zum Beispiel, die so resistent sind

00:20:30: gegen so viele verschiedene Antibiotika,

00:20:32: dass man sehr schwer dagegen ankommt.

00:20:34: Und da muss man immer schauen durch die Hygiene,

00:20:36: dass man vermeidet, dass man sich quasi ansteckt

00:20:38: mit dem MRSA im Krankenhaus.

00:20:40: Und ähnlich kann man das dann beim

00:20:42: Tier auch sehen. Wenn das das ganze Leben lang

00:20:44: mit Antibiotika vollgepumpt wird,

00:20:46: können sich Keime bilden, die einfach da

00:20:48: sehr viele Resistenzen haben.

00:20:50: Und das ist gefährlich. Und das ist auch

00:20:52: zum Beispiel in Deutschland

00:20:54: ein anderes Problem als in Österreich.

00:20:56: In Österreich ist es wiederum so,

00:20:58: dass in der Behandlung von den Tieren

00:21:00: in der Landwirtschaft

00:21:02: da wieder ein anderes Prinzip herrscht.

00:21:04: In Deutschland war es eher so, dass

00:21:06: ist ein Tier krank unter 2000,

00:21:08: bekommen alle 2000 Tiere

00:21:10: Antibiotika ins Essen.

00:21:12: Und bei uns ist es punktuell.

00:21:14: Das heißt, bei uns muss der Tierarzt kommen

00:21:16: und sagt, nur dieses Tier

00:21:18: bekommt das Antibiotika. Das heißt,

00:21:20: da wird quasi ein bisschen anders gearbeitet

00:21:22: in Österreich.

00:21:24: Deswegen war das Problem

00:21:26: in Österreich nicht so vordergründig

00:21:28: wie in Deutschland in den letzten Jahren.

00:21:30: Da haben sie mehr Probleme gehabt mit diesen Keimen.

00:21:32: Nochmal zurück zum Fleisch

00:21:34: und was eigentlich Fleisch ist.

00:21:36: Einerseits das klassische

00:21:38: Steak oder

00:21:40: irgendwie ein Burgerfleisch

00:21:42: oder Faschiertes

00:21:44: und was auch immer. Also da ist es ja

00:21:46: eindeutig, weil man vielleicht auch sogar noch

00:21:48: das Tier in irgendeiner Form erkennt.

00:21:50: Damit zusammenhängend.

00:21:52: Wurstwaren.

00:21:54: Also die Extrawurst.

00:21:56: Wie viel Fleisch ist denn da noch drin

00:21:58: und wie viel anderes Zeug, das nicht mehr

00:22:00: unter Fleisch fällt.

00:22:02: Bei der Wurst ist ja auch das Ding, da sieht man ja

00:22:04: gar nicht mehr, dass das irgendwas mit einem Tier zu tun hat.

00:22:06: Das ist halt rot und ist halt

00:22:08: in einer Scheibenform, aber

00:22:10: inwiefern ist das ein anderes Fleisch als das,

00:22:12: wo man wirklich noch sieht, okay, wenn das jetzt so

00:22:14: ein Stötzen ist, da sieht man zumindest, da hat man noch den

00:22:16: Knochen. Man kann sich vorstellen, das war mal

00:22:18: ein kleines Tier. Aber bei so einer klassischen

00:22:20: Wurstware, Frankfurter oder was auch

00:22:22: immer, Käsekreiner,

00:22:24: da hat man ja gar nicht mehr das Gefühl, dass man

00:22:26: richtig genügend Fleisch isst.

00:22:28: Was ist denn da der Unterschied? Ist das einfach nur die

00:22:30: Verarbeitung? Genau, es ist die Verarbeitung, das heißt,

00:22:32: da wird dann Fleisch quasi ganz klein

00:22:34: gehäckselt und

00:22:36: zu seinem Brei und

00:22:38: das wird aber dann sehr viel mit Fett auch

00:22:40: vermischt. Also da nimmt man dann gern auch

00:22:42: einfach nur Fett, das man dazu mischt

00:22:44: zu den ganzen Kräutern

00:22:46: und dann kommt es auf die Wurst

00:22:48: an, ob andere Dinge noch dazukommen.

00:22:50: Aber es ist einfach hochverarbeitetes Fleisch,

00:22:52: quasi wie ein faschiertes,

00:22:54: nur noch viel kleiner, feinteiliger

00:22:56: geschnitten.

00:22:58: Aber das heißt ja dann auch, dass die

00:23:00: wertvollen Inhaltsstoffe, die du

00:23:02: vorhin beschrieben hast, vor allem das Eisen, in dem

00:23:04: stark verarbeiteten Fleisch gar nicht mehr in der

00:23:06: Form drin sind?

00:23:12: Doch, also gewissermaßen schon.

00:23:14: Das ist schwer zu beantworten,

00:23:16: weil ich jetzt nicht sagen kann... Ich frage immer so generelle

00:23:18: Fragen und dann hast du immer das Problem,

00:23:20: dass man es so eindeutig nicht sagen kann.

00:23:22: Das Eisen zum Beispiel ist eher etwas, was im Blut

00:23:24: vorkommt. Das heißt, wenn ich jetzt ein Steak

00:23:26: esse, wo grundsätzlich, da ist ja Blut drinnen,

00:23:28: das läuft ja auch aus, wenn ich es koche,

00:23:30: da ist ja das Eisen drin.

00:23:32: Ob das jetzt in der Wurst auch noch

00:23:34: so drinnen ist, nachdem es so stark

00:23:36: verarbeitet wurde, kann ich dir nicht sagen.

00:23:38: Wie viel Blutanteil da noch ist,

00:23:40: sagen wir so. Also das weiß ich

00:23:42: einfach nicht.

00:23:44: Aber man kann schon sagen, dass das

00:23:46: einen qualitativen Unterschied macht,

00:23:48: ob es ein verarbeitetes ist, oder es

00:23:50: kommt direkt vom Fleischer und

00:23:52: ist quasi noch unter anderem näher

00:23:54: am Tier.

00:23:56: Ja,

00:23:58: auch, aber mir geht es eher darum,

00:24:00: wenn ich zum Fleischer jetzt wirklich gehe,

00:24:02: dann habe ich immer noch die Entscheidung,

00:24:04: ich kann ein Bio-Fleisch nehmen, ich kann sagen,

00:24:06: ich möchte das Fleisch von dem Fleischer,

00:24:08: weil der hat eigene Kühe, die er besonders

00:24:10: toll hält und streichelt und sonstiges.

00:24:12: Massiert.

00:24:14: Und das Fleisch besonders gut ist.

00:24:16: Und bei einer Wurst geht das halt schwer

00:24:18: heutzutage. Es gibt einzelne,

00:24:20: so wie in Lambocca zum Beispiel, die das

00:24:22: anbieten, da weißt du, das kommt auch von dort.

00:24:24: Aber in eine Wurst kommt halt von

00:24:26: vielen Kühen was rein

00:24:28: und Fett von vielen verschiedenen,

00:24:30: also wieder gesammelt quasi,

00:24:32: wie eine Resteverwertung.

00:24:34: Wie ein Eintopf am Sonntag.

00:24:36: Also ich kann dann nicht mehr nachvollziehen, woher das Fleisch kommt

00:24:38: oder was da genau dann

00:24:40: drinnen ist.

00:24:42: Also sowas wie das, am Sonntag gibt es das

00:24:44: einmal, wie nennt man das nochmal,

00:24:46: wenn am Sonntag dann irgendwie alle resten.

00:24:48: Ja, aber das hat irgendeinen Namen, glaube ich,

00:24:50: diese Speise. Scheiterhaufen.

00:24:52: Ja genau, das nennt man dann irgendwie so

00:24:54: beim Zentimeter hat es geheißen,

00:24:56: Schubkarre voller Mist oder so,

00:24:58: die hat das sogar so genannt, das war so richtig,

00:25:00: da hat man das Gefühl gehabt, es ist einfach das von Montag bis

00:25:02: Freitag, was übrig geblieben ist.

00:25:04: Das esse ich jetzt um drei Euro

00:25:06: den Schubkarren. Genau.

00:25:08: Okay, und dann noch die

00:25:10: letzte Frage, weil du es jetzt eh schon angesprochen hast,

00:25:12: man spricht ja auch von unterschiedlichen qualitativen

00:25:14: Rindern quasi

00:25:16: und jetzt mal nur auf das Tier bezogen.

00:25:18: Wer jetzt zum Beispiel

00:25:20: denkt, in Argentinien,

00:25:22: so argentinisches Steak oder das Kobe-Rind,

00:25:24: das eben wirklich massiert wurde sein Leben lang

00:25:26: und Opern-Arien gehört hat,

00:25:28: das heißt, das macht auch

00:25:30: einen Unterschied für die Qualität des Fleisches,

00:25:32: wie das Tier gelebt hat.

00:25:34: Definitiv, also

00:25:36: es gab eine Zeit, da war

00:25:38: es

00:25:40: nicht wichtig, wie lang das Fleisch

00:25:42: gelebt hat oder das Tier gelebt hat.

00:25:44: Den Leuten jetzt meinst du. Ja, dann gab

00:25:46: das argentinische Rind, da gab es

00:25:48: besonderes Fleisch aus Argentinien,

00:25:50: weil das Rind besonders alt geworden ist

00:25:52: zum Beispiel, da ist dann das Fleisch

00:25:54: eher mürbe

00:25:56: und grundsätzlich

00:25:58: kann man aber sagen, auch beim Kobe-Rind,

00:26:00: da geht es nicht darum, dass

00:26:02: das Fleisch besonders gesund ist,

00:26:04: sondern durch dieses Massieren und diese Art

00:26:06: und Weise, wie die gefüttert werden und dass sie

00:26:08: sich wenig bewegen eigentlich,

00:26:10: das Fleisch sehr fett durchzogen ist,

00:26:12: was wiederum geschmackvoller ist,

00:26:14: ja, aber jetzt

00:26:16: auch wieder kein Gesundheitsaspekt dahinter,

00:26:18: sondern ein Geschmackaspekt

00:26:20: dahinter. Und deswegen, wenn ich

00:26:22: jetzt von Fleischqualität spreche, ist die Frage,

00:26:24: spreche ich von Qualität im Sinne,

00:26:26: es sind tolle

00:26:28: Nährstoffe drin oder im Sinne,

00:26:30: es schmeckt gut.

00:26:32: Ich glaube, der

00:26:34: wichtigste Punkt da zu unterscheiden ist,

00:26:36: gerade bei dieser ganzen

00:26:38: Massentierhaltung industriell gefertigten Fleisch,

00:26:40: wo die Tiere

00:26:42: vielleicht einen Stress haben,

00:26:44: wo sie vor der Schlachtung Angst haben

00:26:46: und sowas, das merkt man im Fleisch.

00:26:48: Also da passiert etwas im Körper,

00:26:50: dass es weniger gut schmeckt und noch schlechter ist

00:26:52: oder eins von beiden. Da gibt es eine eigene Bezeichnung

00:26:54: für diese Art von Fleisch, da merkt man

00:26:56: es richtig, da werden durch diesen

00:26:58: Stress, werden gewisse Stressmediatoren

00:27:00: ausgesendet, das heißt,

00:27:02: das ist weniger saftig, das Fleisch,

00:27:04: weil der Körper kurz vor dem

00:27:06: Tod quasi des

00:27:08: Tieres einen Mechanismus in Gang gesetzt hat,

00:27:10: wodurch dieses Fleisch plötzlich

00:27:12: trockener wird

00:27:14: zum Beispiel oder eher

00:27:16: blasser, ja, jetzt wenn wir uns

00:27:18: das anschauen. Und das schmeckt man

00:27:20: dann auch. Also Geschmack ist nicht so gut.

00:27:22: Aber das heißt, das

00:27:24: macht schon einen Unterschied. In der Tierhaltung

00:27:26: per se jetzt über das Leben

00:27:28: hinweg einerseits, wie das Fleisch

00:27:30: strukturiert ist, marmoriert ist,

00:27:32: wie das Fett das Fleisch durchzieht,

00:27:34: wie kräftig

00:27:36: das Fleisch ist, also

00:27:38: Muskelgewebe an sich und das

00:27:40: Zeit ist, also kurz vor der

00:27:42: Schlachtung eigentlich oder auch

00:27:44: die Zeit davor, viel Stress,

00:27:46: vielleicht viel Antibiotika,

00:27:48: viele Hormone,

00:27:50: ja, alles was so ein bisschen belastend ist

00:27:52: und ja, das merkt man

00:27:54: auch in der Fleischqualität. Das heißt,

00:27:56: der tolle Chefkoch ist oft vielleicht

00:27:58: deswegen der tolle Chefkoch, einfach weil er

00:28:00: hochqualitatives Fleisch hat und nicht weil er

00:28:02: so ein toller Koch ist. Also ich sag bei der

00:28:04: Steakschnitte, ja, also

00:28:06: muss man nicht der super

00:28:08: Chefkoch sein, um ein gutes Steak zu machen, wenn

00:28:10: die Qualität passt, ja.

00:28:12: Gut, das wär dann fürs erste

00:28:14: alles, was mich so

00:28:16: rund um Fleisch interessiert hat.

00:28:18: Danke für deine

00:28:20: kurzen, nein, gar nicht so kurzen

00:28:22: Antworten, aber sie sollen ja auch nicht kurz sein.

00:28:24: Waren ja eh ausreichend. Kurz ist ja oft verkürzt.

00:28:26: Soviel zum Fleisch.

00:28:28: Ja, danke.

00:28:30: Danke.

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