Alkohol - trotz Fuselöle kein Grundnahrungsmittel

Shownotes

Was ist Alkohol eigentlich? Ist überall derselbe Stoff enthalten? Und warum soll Rotwein der gesunde Alkohol sein?

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00:00:00: Hallo und Willkommen bei Es war einmal das Essen.

00:00:12: Georg.

00:00:13: Ralph.

00:00:14: Ich habe letzte Woche zwei Bier getrunken.

00:00:17: Cool.

00:00:18: Und dabei an dich gedacht.

00:00:19: Das freut mich, ich hoffe du denkst öfters an mich, nicht nur beim Bier.

00:00:23: Ja, aber da habe ich an dich gedacht, weil ich kurz dachte, ich war nämlich davor beim

00:00:27: Basketballtraining, dann hatte ich viel Durst und es ist nie so klug, wenn man ein Bier

00:00:32: aus Durst trinkt, weil es war ziemlich schnell weg, plus ich hatte keine Unterlage, darauf

00:00:38: werde ich dich auch noch ansprechen und dadurch war ich relativ schnell von diesem einen

00:00:43: Bier, dunkles Bier, wie sagt man, illuminiert, also ich habe es gemerkt, mein Verhalten hat

00:00:48: sich leicht verändert, nicht drastisch, aber leicht verändert.

00:00:52: Du hast es gespürt.

00:00:53: Genau.

00:00:54: Und dann dachte ich mir, den Georg muss ich bei der nächsten Gelegenheit fragen, was

00:00:58: ist eigentlich, ich könnte noch spezifischer fragen, was ist eigentlich Bier, flüssiges

00:01:03: Brot, aber zuerst dachte ich mir ganz allgemein, machen wir doch mal eine Folge über Alkohol

00:01:07: und was ist Alkohol eigentlich?

00:01:09: Und dass da OL am Ende steht, heißt das irgendwas?

00:01:12: Gibt es noch ein, wie heißt das, Vitrinol und Systol, hängt das alles irgendwie zusammen?

00:01:18: Aber was ist Alkohol?

00:01:19: Was ist das?

00:01:21: Das mit dem OL, das ist gar nicht so falsch, das ist aber eine chemische Geschichte.

00:01:25: In der Chemie gibt es Moleküle, Gruppen, die OH-Gruppe, also Sauerstoff-Wasserstoff-Gruppe,

00:01:36: wenn die chemisch an etwas dranhängt, dann wird es als Alkohol bezeichnet, in der Chemie

00:01:40: zum Beispiel.

00:01:41: Also das ist dann nicht der Alkohol, den wir im klassischen Sinn kennen, also dass man

00:01:45: sagt, alles was in der Chemie als Alkohol bezeichnet wird gesehen wie auch als Alkohol,

00:01:49: sondern das ist eigentlich eine chemische Bezeichnung und deswegen Alkohol.

00:01:52: Und der Alkohol ist eine Kohlenstoffverbindung, der eine OH-Gruppe hat, also chemisch betrachtet

00:01:59: ein Alkohol ist und Ethanol ist halt eine der niedrigsten Formen des Alkohols, chemisch

00:02:06: betrachtet.

00:02:07: Und Ethanol ist das, was in Bier, Wein, Whisky, Schnaps, überall drin ist, oder wie?

00:02:12: Unter anderem, es ist auch anderer Alkohol drinnen, aber ja, das ist so das, was wir

00:02:17: als den Uralkohol kennen.

00:02:20: Ist da immer in jedem alkoholischen Getränk dieselbe Art von Alkohol also drinnen?

00:02:26: Nein, nein, also es gibt, wie sagt man, höherwertige Alkohole, es gibt kompliziertere Alkoholverbindungen,

00:02:33: also Alkohol ist jetzt nicht nur eine Sache, sondern da gibt es viele verschiedene Arten,

00:02:38: Alkoholarten und ja, die ändern auch das Getränk so ein bisschen.

00:02:45: Kann man jetzt vielleicht irgendein Beispiel nennen, weiß gar nicht.

00:02:49: Ich weiß, im WTO-Recht gibt es einen Fall dazu, inwiefern Whisky ein anderes Getränk

00:02:55: ist als Wodka oder eben japanischer Wodka, Shochu, der ist laut WTO dasselbe wie russischer

00:03:01: Wodka oder andere Arten von Wodka und Tequila und so weiter, also es ist alles irgendwie

00:03:05: anders und auch bei der WTO ganz allgemein, die WTO schaut sich immer an, was ist denn

00:03:10: da eigentlich drin und entscheidet dann, okay, ist Whisky dasselbe wie Brandy und

00:03:15: ist das dasselbe wie Gin und ist dasselbe wie Rum, ich weiß es nicht, ich weiß nur,

00:03:19: es schmeckt unterschiedlich und auch die, sagen wir es wienerisch, auch die Fette ist

00:03:23: eine andere.

00:03:24: Es ist ein Unterschied, ob man ganz viel Bier trinkt oder Stamperl Wodka.

00:03:27: Das stimmt, natürlich im Bier ist einfach weniger Alkohol drinnen auf die Menge und

00:03:33: zum Beispiel, wie könnte man ein Wodka unterscheiden, ein Wodka ist ein klares, ein klarer Alkohol,

00:03:39: ein Wodka sind zum Beispiel weniger Fuselöle, glaube ich, jetzt könntest du natürlich fragen,

00:03:48: sagt man deswegen Fusel?

00:03:49: Du hast es gut antizipiert, kommt daher der Fusel.

00:03:53: Wahrscheinlich, ja, ich glaube schon, also ich kann es jetzt nicht sagen.

00:03:57: Etymologisch sehr naheliegend, was ist ein Fuselöl?

00:03:59: Fuselöle sind halt Alkoholverbindungen, da sind halt auch Fettsäureverbindungen dabei,

00:04:06: also es ist eine Mischung aus verschiedenen Verbindungen, aber wo man, oder den hat man

00:04:12: eigentlich früher nachgesagt, wobei ich sagen kann, die letzte Studie ist schon ein bisschen

00:04:17: her, wo ich das gelesen habe, aber das war so ein bisschen im Raum gestanden als der

00:04:20: Grund für deinen Kater, der Anteil dieser Fuselöle.

00:04:24: Aha, also deswegen billiger Alkohol, großer Kater, guter Alkohol, kleiner Kater.

00:04:28: Und das war die Annahme, mittlerweile glaubt man das gar nicht mehr so, dass es wirklich

00:04:33: nur diese Fuselöle sind, aber, vielleicht sagt man deswegen, das ist ein Fusel, wenn

00:04:38: er halt nur aus Fuselölen besteht, das heißt sehr viele Stoffe drinnen hat, die nach dem

00:04:44: damaligen Verständnis Kopfsperzen bereiten, oder einen Kater machen am nächsten Tag.

00:04:52: Andererseits diese Fuselöle, die kann man so ein bisschen vergleichen, wie damals als

00:04:58: wir über das Fett gesprochen haben, das ist so ein Träger, also ein Geschmacksträger,

00:05:04: sagt man eigentlich.

00:05:05: Fuselöle sind so Bitterstoffe, das macht eigentlich ein Getränk bitter, ein hoher Anteil an Fuselöle,

00:05:12: gibt aber dem Getränk auch so ein bisschen seinen Geschmacksträger, wie beim Fett, der

00:05:16: sein Geschmacksträger ist, wenn ich jetzt nur das Fett trinke und esse, schmeckt es

00:05:21: ja auch nicht nach Fett.

00:05:22: Also alles mit Butter schmeckt besser.

00:05:23: Ja, aber weil es halt ein Geschmacksträger ist und die anderen Geschmäcker so ein bisschen

00:05:26: nach vorne hebt, und das dürften die Fuselöle auch machen.

00:05:29: Und was nehme ich jetzt zu mir, wenn ich jetzt zum Beispiel, wie letzte Woche, ein, zwei

00:05:35: Bierli Zwitscher, was nehme ich da eigentlich zu mir?

00:05:38: Außer jetzt von dem, was im Bier drin ist, aber was nehme ich zu mir, wenn ich Alkohol

00:05:41: zu mir nehme?

00:05:42: Ja, gegärten Zucker eigentlich.

00:05:43: Also im Prinzip geht es ja um die Gärung hauptsächlich, es geht ja darum, dass gerade in das Bier

00:05:49: kommen Hefe hinein, das sind Bakterien, die den Zucker quasi nehmen und vergären und daraus

00:05:57: entsteht dann dieser Alkohol.

00:06:00: Und da gibt es halt einfach unterschiedliche Hefearten, dann kann ich unterschiedliche

00:06:07: Weizenarten nehmen.

00:06:08: Und was kann man noch unterscheiden?

00:06:12: Ja, auch in der Produktion zum Beispiel, so ein Klassiker, das habe ich nämlich letztes

00:06:19: erst mit jemandem besprochen zufällig, obergärig-untergärig, weiß man ja auch nie, was das war, gell?

00:06:27: Irgendwas mit Bier.

00:06:28: Aber es gibt halt obergäriges und untergäriges Bier und beim obergärigen Bier setzt sich

00:06:33: die Hefe oder die Bakterien, die quasi den Alkohol produzieren, oben ab und beim untergärigen

00:06:38: Bier setzen sie sich unten ab und das hat dann einen Unterschied, wenn es untergärig

00:06:42: ist, kann ich das irgendwie gut abschöpfen, diese Bakterien, wenn es obergärig ist, wird

00:06:50: das von oben abgeschöpft und ich glaube, das ist dann oft so, ich kann mich erinnern, früher

00:06:55: war das meine Eselsbrücke, alle starken und trüben Biere sind eher obergärige Biere,

00:07:02: also Weizenbier oder sowas, ne?

00:07:04: Und aus was kann man jetzt Alkohol noch herstellen?

00:07:06: Also einerseits Weizen, dann gibt es unterschiedliche Getreidearten wie Gerste, Weizen, Biergerste

00:07:14: ist bekannt, Kartoffeln, Wodka, Wacholderschnaps, im Prinzip Alkohol kannst du, oder halt wenn

00:07:24: du irgendwelche Fruchtschnäpse hast, Alkohol kannst du ja, also die Grundbasis die du benötigst

00:07:30: um Alkohol herzustellen mittels Bakterien ist Zucker.

00:07:32: Aber gesund ist das nicht, Zucker ist nicht gesund, Alkohol ist nicht gesund?

00:07:38: Alkohol kann man als eigene Gruppe sehen, also du hast halt Fette Eiweiß Kohlenhydrate,

00:07:44: mal aus die großen drei und Alkohol hast du als eine separate Gruppe, also das ist

00:07:49: da nicht einzuordnen. Alkohol ist auch ein Energieträger.

00:07:52: Na gut, dass wir über Alkohol auch sprechen, dann haben wir vervollständigt das Bild.

00:07:55: Stimmt, es ist halt kein Grundnahrungsmittel, also sollte kein Grundnahrungsmittel sein.

00:07:59: Ich glaube es gibt Menschen, gerade in Österreich, gar nicht so wenige für dieses eins.

00:08:03: Das heißt, Alkohol ist, kann man da ganz absolut sagen, Alkohol ist per se schlecht,

00:08:09: abgesehen jetzt von, da gibt es dann immer so lustige Studien, wo man dann drauf kommt,

00:08:12: ja aber immerhin sind dann die Leute gesellig und das kurbelt dann an irgendwie die Glückshormonproduktion

00:08:19: und so gesehen muss man das gegeneinander abwiegen, aber rein physiologisch, für den

00:08:23: Körper, ist Alkohol per se schlecht oder gilt da die alte Formel, die Menge macht das

00:08:29: Gift und dieses andere, wo dann manche sagen, so ein Schnapssal danach ist gar nicht so

00:08:33: ungesund. Oder ist das wirklich für sich genommen eigentlich was Schlechtes, abgesehen

00:08:38: davon, dass die Leute es dann lustiger haben und miteinander zusammensitzen und einen schönen

00:08:42: Abend blablabla, aber rein für den Körper kann man da absolutieren und einfach sagen,

00:08:47: das ist eigentlich schlecht, das ist extrem schwer zu beantworten. Alkohol an sich bringt

00:08:55: einmal Energie, also Kilokalorien kriegst du raus aus dem Alkohol. Alkohol ist jetzt

00:08:59: zwischen Zucker und Fett von der Kalorienmenge her. Ein Gramm Alkohol im Vergleich zu ein

00:09:04: Gramm Eiweiß und ein Gramm Fett oder ein Gramm Kohlenhydrate und ein Gramm Fett kann

00:09:08: man sagen. Ein Gramm Fett hat neun Kilokalorien und ein Gramm Kohlenhydrate und Eiweiß haben

00:09:17: jeweils vier Kilokalorien und Alkohol ist irgendwo dazwischen, ich glaube sieben Kilokalorien.

00:09:24: Aber das ist irgendwo dazwischen von den Kalorien, von der Kalorienmenge her. Und daraus produziert

00:09:31: der Körper Energie. Jetzt kann ich sagen, es ist ein Energieträger, somit hat es einen

00:09:35: Nutzen. Aber es hat halt sonst keinen Nutzen, der Alkohol. Es ist eher ein Toxin, ein Nervengift.

00:09:42: Aber Energie ist ja gut. Ja, deswegen ist jetzt die Frage, wie kann ich das einordnen.

00:09:47: Jetzt kann ich sagen, es gibt vielleicht Alkohol oder nehmen wir das klassische Beispiel der

00:09:56: Rotwein. Da war ja jetzt, du kennst es sicher auch, ein Gläschen Rotwein am Tag ist total

00:10:02: gesund. Da geht es halt dann nicht um den Alkohol per se, sondern um die anderen Stoffe,

00:10:09: die mitkommen in dem Rotwein. Jetzt gibt es aber Studien, die gezeigt haben, zum Beispiel Alkohol,

00:10:17: oder nicht Alkohol, der Rotwein senkt den Blutdruck oder erhöht das HDL, das Hauptdichlibcholesterin.

00:10:29: Und da hat man gesagt, okay, das muss der Rotwein sein mit seinen Begleitstoffen,

00:10:35: dass der das halt bewirkt. Jahre später hat man sich die Studie angeschaut, hat man gesagt,

00:10:40: okay, da ist einiges schief gelaufen, das ist alles gar nicht so klar. Und jetzt gibt es schon

00:10:46: wieder Thesen, dass man sagt, vielleicht sind es gar nicht die Begleitstoffe per se,

00:10:50: sondern vielleicht ist es wirklich der Alkohol, aber über einen Umweg, dass Alkohol dich vielleicht

00:10:55: entspannt. Dass du quasi über eine psychische Komponente da reingehst. Da sind wir wieder bei

00:11:02: der anderen Frage, dass man sagt, gut, wenn die Leute gar nichts trinken und dafür unglücklich

00:11:05: sind, weil sie nie mit Freunden zusammensitzen, dann ist es vielleicht auch nicht gesund. Und

00:11:09: ich meine, wir sind ja jetzt die Letzten, die da jetzt versuchen, den Alkohol gesellschaftlich

00:11:14: hochzuloben. Aber ich versuche die Sachen mit dir einzuordnen und dann zumindest zu fragen,

00:11:19: okay, aber kann man zumindest sagen, vielleicht gibt es irgendwie in einem gewissen Maß oder

00:11:24: einem gewissen Gehalt ein Alkohol, der jetzt nicht so schlimm ist, oder ist es eigentlich,

00:11:28: muss man sagen, per se wirklich losgelöst vom sozialen Energieträger, aber es ist es nicht wert,

00:11:34: wenn da nicht mal lieber andere Energien fehlen. Naja, es geht eigentlich wie immer um die Menge,

00:11:37: das hast du eh schon gesagt. Es gibt natürlich wieder Richtwerte, da sagt man, da sind leider

00:11:41: Gottes die biologischen Frauen ein bisschen benachteiligt. Da sind wir bei 10 Gramm Alkohol

00:11:49: am Tag. Und bei den Männern hat man immer gesagt, sollte es nicht über 20 Gramm Alkohol am Tag sein.

00:11:54: Jetzt kann ich sagen, wenn ich unter diesen 20 Gramm Alkohol bleibe, sollte es den Körper

00:12:01: nicht, also dauerhaft nicht schaden. Es ist, wie gesagt, ich führe mir jetzt kein Vitamin zu,

00:12:06: nichts wo ich sage, das ist jetzt mal rein positiv, aber wenn ich unter einer gewissen Menge bleibe,

00:12:12: sollte es kein Problem sein. Jetzt ist die Frage, wie viel sind 20 Gramm Alkohol oder wie viel sind

00:12:17: 10 Gramm Alkohol, das weiß man halt auch oft nicht. Und ja, das wird halt jetzt wieder kompliziert.

00:12:23: Jetzt muss ich selber nachdenken. Aber bevor wir da hingehen, vielleicht ganz banal gefragt,

00:12:28: was sind denn die Schäden? Also anscheinend Gehirn, also Gehirnzellen, die zerstört werden,

00:12:34: Kopfweh. Nein, es werden keine Gehirnzellen zerstört. Also die derzeit gängige Annahme zum

00:12:42: Beispiel für den Kater, das Kopfweh, da sagt man einerseits, vielleicht sind diese Fuselöle

00:12:47: anteilig dran, aber andererseits geht man viel eher davon aus, dass man durch die, also Alkohol

00:12:52: hat einen Effekt auf den Körper, dass man dehydriert, wie du richtig gesagt hast. Und

00:12:58: wenn ich jetzt viel Alkohol trinke, dann dehydriert das Hirn. Und durch diese Dehydrierung

00:13:04: des Hirn schrumpft das Hirn so ein bisschen. Und man kann jetzt nicht sagen, dass unser Hirn ganz

00:13:07: klein wird, sondern da geht es ja wirklich um kleinste Nanomillimeter, sagen wir mal so. Also

00:13:12: einfach nur im Volumen sinkt ein bisschen im Hirn, weil einfach da Flüssigkeit verloren geht. Und

00:13:18: durch dieses Schrumpfen oder durch diesen Flüssigkeitsverlust im Hirn hast du so Zugkräfte

00:13:24: am Hirn, die dann die Kopfschmerzen verursachen. Deswegen ist so der heiße Tipp von den guten

00:13:30: Trinkern immer gewesen, zu jedem Glas, was weiß ich, Vodka, Bier, trinkst du auch einen Viertel

00:13:36: Liter, einen halben Liter Wasser, um das zu vermeiden. Das war so ein bisschen die Idee

00:13:41: hinter dem. Aber im Endeffekt, der Kater, glaubt man heutzutage, ist Dehydrierung. Und

00:13:47: ja, irgendwo die Fuslöle dürften Anteil haben, aber da ist man sich nicht ganz sicher, ob das

00:13:52: der Fall ist. Und was halt der Alkohol auch macht, das ist ja der Grund, warum wir betrunken werden.

00:14:01: Was passiert da? Die Botenstoffe im Hirn, die werden verlangsamt. Das heißt, dein Hirn arbeitet

00:14:13: und zwischen deinen Nervenenden sind so kleine Spälte, wo Botenstoffe hin und her schwirren,

00:14:20: um eine Information weiterzuleiten. Und dieser Vorgang wird irgendwo gehemmt, ein bisschen durch

00:14:26: Alkohol. Acetylcholin zum Beispiel ist ein Rezeptor. Was ist ein Rezeptor? Also,

00:14:32: ist quasi Schloss-Schlüssel-Prinzip. Du hast einen Botenstoff, der wird ausgesendet und dann

00:14:37: hast du irgendwo einen Ort, wo er hin soll, dieser Botenstoff. Und das ist der Rezeptor.

00:14:41: Das ist quasi, dort passt er hinein. Das ist der Wide Receiver quasi. Er bekommt etwas,

00:14:48: er nimmt etwas entgegen. Richtig. Und wenn der geblockt ist, dann kommt der Pass nicht an.

00:14:51: Richtig. Und umso mehr Alkohol ich trinke, umso mehr wird von denen geblockt, von den Pässen.

00:14:57: Umso stärker wird die Defense. Aber das ist die Art von Defense, die man eigentlich nicht will,

00:15:03: weil der soll ja den Pass fangen. Ja, wollen. Das ist einfach nur ein Effekt. Natürlich will ich

00:15:08: als Hirn, dass der gefangen wird, der Pass. Es gibt ja auch Drogen, die das wieder verschnellern,

00:15:13: zum Beispiel, dass du halt da Reizüberflutungen hast. Aber beim Alkohol wird das quasi immer

00:15:19: reduziert. Und jetzt kannst du dir vorstellen, wenn du jetzt einen Filmriss hast oder schon

00:15:23: komplett drüber bist, dann ist das schon so verlangsamt, dass das nur mal ganz langsam die

00:15:29: Information weitergeht. Das ist ja der Grund, warum das sich alles dann so verzerrt ausschaut

00:15:35: und so verzerrt anfühlt. Wie im Film bei so einer Zeitlupe. Es kommt ja alles nur mit Zeitlupe an.

00:15:40: Oder wenn man nüchtern eine Schlägerei unter Betrunkenen sieht und merkt, dass es alles ein

00:15:44: bisschen langsam ist. Ja, genau. Es ist alles so, ich sehe den Schlag kommen, warum weichst du

00:15:50: nicht aus? Also es ist alles eher langsam. Und beim Filmriss wird das so richtig unterbrochen.

00:15:57: Also da kommt dann halt nichts mehr an im Gedächtnis, sagen wir so. Und das ist übrigens

00:16:04: auch ein Grund, warum du schneller betrunken wirst, wenn du müde bist. Weil wenn du müde bist und

00:16:14: da hängst und die Augen schon auf halbmast sind, dann wird dein Hirn auch langsamer. Also das quasi

00:16:20: die Müdigkeit macht, dass dein Hirn langsamer feuert. Also dass diese Neurotransmitter da

00:16:25: langsamer hin und her wandern. Und wenn du jetzt noch dazu Alkohol trinkst, dann ist das quasi

00:16:30: noch einmal ein Effekt drauf. Das heißt, wenn du ausgeschlafen bist und fit bist, solltest du

00:16:37: weniger Probleme damit haben. Eine Frage noch zum Abschluss. Das heißt, wir haben

00:16:43: unterschiedliche Argumente, die die Leute bringen, für sich selbst auch, warum sie trinken. Sonst

00:16:49: würde ja keiner trinken. Was ist denn jetzt aber eigentlich in Summe das Hauptargument dagegen? Und

00:16:56: wir wollen ja bei dem Podcast nicht moralisieren, aber ich möchte ein paar Sachen selber lernen. Und

00:17:01: ich frage mich dann oft, okay, man hört immer, es ist schlecht. Aber was genau eigentlich ist

00:17:06: das Hauptargument dagegen? Warum ist er so schlecht? Du hast jetzt schon ein bisschen die

00:17:11: Aussagen aufs Hirn besprochen. Es ist schlecht, wenn man übertreibt. Das ist wie bei allem. Wenn

00:17:16: du zu viel trinkst, wenn du Spiegeltrinker bist, wenn du wirklich täglich eine gewisse Menge an

00:17:22: Alkohol zu dir nimmst, dann hast du halt Effekte wie Schädigung der Nerven, einen starken Vitamin

00:17:29: B1-Verlust zum Beispiel. Also haben es dann oft Probleme. Die Leber ist geschädigt, weil du

00:17:35: die absolut überanspruchst, weil die muss dieses Gift ja irgendwie abbauen, die Leber. Also es

00:17:41: gibt einfach viele negative Effekte bei einem Überkonsum. Und es gibt aber keine – das ist

00:17:49: immer so schwierig – es gibt jetzt rein physiologisch betrachtet, ohne jetzt die Psychologie

00:17:55: mit reinzunehmen, positive Effekte, denen man dem Alkohol zuschreibt. Dass ich sage, okay,

00:18:01: durch den Alkoholkonsum, was weiß ich, teile ich mich mehr mit oder werde entspannter oder

00:18:08: Sonstiges, mag sein, dass das dann einen positiven Effekt hat. Aber der Alkohol per se, der Stoff an

00:18:15: sich, hat hier jetzt nicht irgendwo diesen positiven Effekt. Und deshalb, um wieder darauf

00:18:22: zurückzukommen, war dann das Argument, dann trinke ich das Glas Rotwein, weil da ist nicht nur der

00:18:27: Alkohol drinnen, sondern da sind auch die Antioxidantien drinnen. Da ist auch ein bisschen

00:18:32: Mineralstoffe drinnen, ein bisschen Eisen ist zum Beispiel drinnen. Da sind die ganz bekannten

00:18:38: Resveratrol, OPC, das sind so richtige mittlerweile Hype-Produkte, die total tolle Antioxidantien

00:18:46: sind. Und die sind halt auch im Rotwein eher vorhanden als im Weißwein. Das hat wieder

00:18:53: Produktionsgründe, weil im Rotwein wird die, ich glaube, das ist mehr in der Schale

00:18:59: vorhanden, in der Beere und beim Rotwein wird die Schale mit verarbeitet und beim Weißwein nicht so.

00:19:04: Aber auf jeden Fall sind dann diese Stoffe da drinnen und dadurch hat man gesagt, beim

00:19:09: Rotwein geht es ja nicht um den Alkohol, sondern geht es um die Begleitstoffe. Andererseits muss man

00:19:15: wiederum sagen, die Menge, die drinnen ist von dem Resveratrol oder von den OPCs, von den

00:19:21: Oligomeren Proanthocyanidine, das sind Antioxidantien, das sind einfach Stoffe, die als

00:19:30: Antioxidantien gelten. Antioxidantien sind Stoffe wiederum, die, weil ich frage deswegen immer nach,

00:19:38: weil das sind so Worte, die hört man, die hört man vor allem in der Werbung. Ich als kompletter

00:19:43: Laie denkt man immer, ok, Anti, ok, ist mal gegen irgendwas, ja, oder Oxidantien, ok, oxidieren,

00:19:49: das ist ja irgendwie schlecht und es ist dagegen. Ja, aber es passt ja eh halbwegs. Wenn der Körper

00:19:56: einen Stoffwechsel oder irgendwelche anderen Dinge tut, wenn er Energie verbraucht, wenn er sonstige

00:20:02: Dinge verbraucht, dann entstehen freie Radikale, werden das genannt, also ungebundene Sauerstoffatome,

00:20:09: deswegen Oxidantien, das sind quasi so freie Elemente, die dann im Körper herumschwirren,

00:20:16: die ihn mitunter schädigen können. Und der Körper hat dafür ein System, das System des

00:20:21: Antioxidantien, das halt diese Stoffe beinhaltet, die diese einzelnen Elemente einfangen und binden

00:20:30: und dadurch schauen, dass die nicht Schaden anrichten. Und wie bei allem, auch dieses

00:20:37: Oxidationssystem hat einen Sinn, das heißt, das Immunsystem zum Beispiel nutzt das gegen Angreifer,

00:20:43: um sie abzuwehren oder es gibt halt andere Gründe, warum das passiert. Also es ist per se nicht immer

00:20:50: alles negativ, das ist mittlerweile glaube ich klar, aber es ist immer, du musst die Waage halten,

00:20:56: du musst schauen, dass du ausreichend Antioxidantien hast, um diese Menge an Oxidantien einzufangen.

00:21:02: Andererseits, siehst du, da fällt mir gerade ein, da können wir ja mal die Laura dazu befragen.

00:21:07: Die hört ja auch vielleicht zu.

00:21:09: Das stimmt, die hört vielleicht zu und die forscht an Stoffen, soweit ich weiß. Oder bei

00:21:16: ihr geht es hauptsächlich um das Redoxis, also um das antioxidative System. Also da

00:21:21: könnte man sie mal ausfragen dazu. Aber jetzt, das darf ich auch nicht vergessen,

00:21:26: das ist halt immer genau das, wenn du diese Frage stellst, gibt es noch ein System,

00:21:34: zum Beispiel das System der Sirtuine wird das genannt. Und dieses Sirtuin-System, dem wird

00:21:40: nachgesagt, dass es einen Jungen hält, weil es quasi dieses antioxidative System des Körpers

00:21:48: die Regie hat. Und wenn ich jetzt Stoffe zuführe, wie zum Beispiel Resveratrol oder Stoffe,

00:21:55: die in dieses System einspielen, dann sind das wie kleine Impfungen für das System.

00:22:03: Er kriegt so ein bisschen von dem Stoff und mit dem arbeitet er und da wird was angeregt und

00:22:07: dadurch wird dieses System ein bisschen trainiert. Und deswegen wird halt diesen Stoffen auch eine

00:22:12: positive Wirkung nachgesagt. Aber, und das muss man halt sagen, wie viel ist drinnen im Rotwein,

00:22:17: ist überhaupt zu viel drinnen im Rotwein, macht es überhaupt das Krautfett, was da an Stoffen

00:22:23: drinnen ist. Und da sagt man mittlerweile, dass es nicht so ist. Also dass es einfach zu wenig ist,

00:22:30: was im Rotwein drin ist, um jetzt wirklich offiziell sagen zu können, der Rotwein ist

00:22:35: gesund. Oder ein Gläschen Rotwein ist gesund. Weil einfach die Stoffe drinnen sind es zu wenig in

00:22:41: der Menge. Aber man kann zumindest sagen, er ist nicht das ultimativ Böse, wenn nicht im Übermaß,

00:22:48: sondern in Maßen konsumiert. Genau und das Maß, wie gesagt, also zwischen 10 und 20 Gramm Alkohol,

00:22:56: das ist nicht viel, das ist wirklich nur ein Achterl. Und, der langen Rede kurzer Sinn noch

00:23:01: zum Schluss, es macht dann doch einen Unterschied, ob man jetzt ein zwei Meter großer, 130 Kilo

00:23:07: schwerer Bauhackler ist oder eine 1,60 Meter große dünne Frau, wenn es um die Mengenberechnungen geht,

00:23:14: oder ist die Menge per se unabhängig davon? Ja, das sind immer Durchschnittsmengen,

00:23:19: die dann anhand des Durchschnittsmenschen genommen werden. Natürlich weiß man,

00:23:23: dass ein großer, kräftiger Mann oder eine große, kräftige Frau da vielleicht mehr vertragen. Jetzt

00:23:31: ist halt die Frage, ob das jetzt ein gesundheitlicher Aspekt ist, dass sie mehr vertragen

00:23:34: von dem Alkohol. Das heißt, das geht ja auch oft darum, dass sie den Alkohol wieder schneller

00:23:39: abbauen können. Also Vertragen, was wir unter Vertragen verstehen, ist ja, währenddem ich

00:23:43: trinke, wie schnell ist mein Körper im Abbau. Eigentlich wird ja das, was ich schon zu mir

00:23:48: genommen habe, währenddessen wieder abgebaut. Und wie gut ist dieser Abbau und wie schnell läuft

00:23:52: der? Und das führt dann dazu, dass ich mehr vertrage. Und da sagt man, die Rechnung ist 0,1

00:24:02: Gramm Alkohol pro Kilogramm Körpergewicht pro Stunde. Und natürlich, wenn ich dann 100 Kilogramm

00:24:11: wiege, ist es schneller, als wenn ich 60 Kilogramm wiege. Gibt es noch einen Schlusswort von deiner

00:24:18: Seite zum Thema Alkohol? Jetzt haben wir relativ lang darüber gesprochen, wir könnten noch viel

00:24:22: länger darüber sprechen. Gibt es noch irgendwas beim Thema Alkohol, wo du zum Beispiel, das denke

00:24:26: ich mir ganz oft, gibt es irgend so Volksmythen, wo du dich jedes Mal, wenn du das liest oder hörst,

00:24:30: ärgerst und dir denkst, so ist es jetzt auch nicht. Gerade beim Thema Alkohol, wo du denkst,

00:24:35: das ist sowas, was ständig jeder sagt oder was die Leute alle glauben. Ich will nicht sagen,

00:24:39: wie es dann wirklich ist, sondern dass du einfach denkst, so ist das jetzt auch nicht.

00:24:43: Vielleicht das gar nicht so. Vielleicht ein Schlusswort. Ich glaube, was wichtig ist zu

00:24:54: wissen ist, Bier, aber generell Alkohol ist einfach eine hohe Energiemenge, die man zu sich nimmt. Und

00:25:03: ich kenne halt ganz viele Menschen, das fällt mir jetzt deswegen an, weil ich es erst vor kurzem

00:25:08: mit einem Freund besprochen habe, die vielleicht ein bisschen mehr auf den Hüften haben und nicht

00:25:14: verstehen, warum sie nicht dünner werden, obwohl sie zweimal die Woche Sport machen und sich vielleicht

00:25:21: beim Essen irgendwo versuchen, da einzureißen. Und was ich dann oft merke ist, wenn ich jeden Tag

00:25:29: mein ein, zwei Bier trinke, wenn ich hier und da am Wochenende mehr trinke oder auch mehrmals die

00:25:37: Woche einfach nur trinke, man darf nicht unterschätzen, wie viel Energie in diesem Alkohol

00:25:44: drin ist, wie viel Energie da mitkommt, wie viel Energie ich da zuführe. Und zweitens, was auch

00:25:48: sehr viele nicht wissen ist, dass der Stoffwechsel durch Alkohol quasi verlangt. Also Alkohol hat

00:25:55: Vorrang im Körper. Das heißt, durch den Stoffwechsel, also der Abbau von anderen Energieträgern wird

00:26:02: gehemmt oder verlangsamt und so habe ich einen doppelten Effekt. Das heißt, ich nehme mir eigentlich,

00:26:06: leere ich mir kiloweise Kalorien hinein und verlangsame dann noch meinen Stoffwechsel für

00:26:12: den Abbau. Und das wirkt dann immer im Einzelnen gar nicht so viel, wenn ich sage, okay, naja, da habe

00:26:19: ich ein Bier getrunken und dann habe ich vorgestern da noch ein Bier getrunken. Aber wenn du es dann auf

00:26:23: ein Jahr zum Beispiel rechnest, dann merkst du erst, wie viel Kalorien sind das und wie viel

00:26:29: Energie ist das eigentlich. Das ist eine gute, letzte, zusammenfassende Aussage zu allen möglichen

00:26:38: Problemen und Begleiterscheinungen, die der Alkohol so mit sich bringt, dass er sich auch niederschlägt im

00:26:44: Äußeren des Menschen. Diplomatisch formuliert. Gut, dann danke für die Erklärungen zum Thema Alkohol und

00:26:53: freut mich an die Hörerinnen und Hörer, dass ihr auch dabei wart, über Bier, Wein und was es nicht

00:26:58: alles so gibt, zumindest ein bisschen zu erfahren. Heute möchte ich mich noch kurz mit einer

00:27:03: abschließenden Bitte an alle Zuhörerinnen und Zuhörer richten und zwar in der Podcastwelt hat

00:27:12: es sehr viel Wert, wenn man eine Bewertung zurücklässt als Zuhörer oder Zuhörerin. Deswegen,

00:27:20: ich würde mich freuen, wenn ihr euch kurz die Zeit nehmt und zumindest auf die Sterne drückt oder kurz

00:27:25: was schreibt. Ich bitte darum und ich freue mich schon auf viele weitere Folgen mit meinem

00:27:33: geschätzten Freund Ralf und hoffe, ihr habt weiterhin viel Spaß beim Zuhören.

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